Big Game Fishing – Hochseeangeln in der Karibik

Hochseeangeln in der Karibik hat als Freizeitbeschäftigung in den letzten Jahren enorm an Beliebtheit gewonnen. Das Besondere bei diesem Abenteuer ist die Größe der Fische. Als Big Game Fishing wird demnach das Angeln von großen Fischarten wie Schwertfischen, Marlinen, Thunfischen und Haien bezeichnet.

Der einzigartige Charme der Karibik

Die Karibik ist gerade aufgrund ihres Reichtums an Großfischen ein Paradies für Hochseeangler. So ist es nicht weiter verwunderlich, dass dieses Paradies das Hauptgebiet schlechthin für das Big Game Fishing ist. Besonders beliebt sind in diesem Zusammenhang die Inseln Kuba, Puerto Rico, die Dominikanische Republik und die Bahamas.

Ursprünge des Big Game Fishing

Mit der Erfindung des Motorbootes entstand auch die Idee, auf offener See zu angeln. Der Meeresbiologe Charles Frederick Holder gilt als Erfinder dieser Angelsportart. Er veröffentlichte er im Jahre 1898 mehrere Artikel und Bücher, die aufgrund ihres wissenschaftlich fundierten Inhalts noch bis heute als Standardwerke des Big Game Fishing gelten. Im frühen 20. Jahrhundert wurden dann erstmalig eigens für die Art des Angels konzipierte Boote konstruiert.

Boote müssen höchsten Ansprüchen genügen

Für das Hochseeangeln müssen die Boote grundsätzlich den hohen Anforderungen hinsichtlich Leistung, Größe und Schnelligkeit gerecht werden. Zweckmäßig sind etwa Fiberglasboote mit einer Länge von 7 und einer Breite von mindestens 3 Metern, welche eine gute Arbeitsfläche an Deck bieten.

Oftmals werden allerdings weitaus größere Boote bevorzugt, da Angler ihren Trip zumeist in einer Gruppe antreten möchten. Demzufolge sind Schiffe mit einer Länge von 30 Metern und einem Fassungsvermögen von bis zu 30 Anglern keine Seltenheit. Das Boot sollte zudem über einen mindestens 130 PS starken Dieselmotor verfügen und eine Geschwindigkeit von 18 Knoten erreichen können. Rutenhalter, Kampfstuhl und Fischbehälter sollten ebenfalls vorhanden sein.

Es versteht sich von selbst, dass Segelboote nicht für das Ringen mit riesigen Fische geeignet sind. Dennoch steht auch das Segeln in der Karibik für ein einmaliges Erlebnis. Hier erwartet Sie ein buntes Farbenmeer, feine Meeresbrise, exotische Düfte und freie Sandstrände unter sich wiegenden Palmen. Das Mitsegeln in der Karibik hat bereits zahlreiche Urlauber begeistert.

Auf die richtige Ausrüstung kommt es an

In den Gewässern der Karibik sind unter anderem Barrakudas, Thunfische, Black/ Blue/ White Marline, Bonitos, Goldmakrelen, Tigerfische, Snapper, Schwertfische, Segelfische, Hoki, Hammer-, Tiger-, Bullen-, Riff-, Blau- und Makohaie beheimatet. (Wenn Sie sich besonders für Haie interessieren, finden Sie hier Informationen über die Verteilung der Haivorkommen weltweit.)
Für den besonderen Angelsport benötigen Sie relativ kräftiges und insbesondere salzwasserbeständiges Angelgeschirr. Verwendet werden zumeist Angelruten mit einer Länge von 240 bis 300 cm und einem Wurfgewicht von 100 bis 200 Gramm. Die Schnuraufnahmekapazität der Rolle sollte mindestens 100 Meter (50er Schnur) betragen. Nur erfahrene Angler sollten die Rute in der Hand halten, während bei mangelnder Expertise die Rute am Kampfstuhl befestigt werden sollte. Die nötige Ausrüstung wird allerdings an Bord zur Verfügung gestellt, so dass Gelegenheitsangler diese nicht separat erwerben müssen.

Unterschiedliche Techniken führen zum Erfolg

Das Big Game Fishing unterscheidet sich anhand der angewandten Technik teils deutlich vom gewöhnlichen Meeresangeln. Geangelt wird in der Regel nach dem Prinzip des Schleppangelns, wobei während der Fahrt ein Netz hinter dem Boot befestigt wird. Hierin verfangen sich die Fische, die anschließend mit dem Netz an Boot gezogen werden.

Deutlich spannender ist das sogenannte „Chunking“ bzw. „Chumming“, bei dem größere Fischarten anhand von Köderfischen zunächst angelockt werden. Als Köder dienen sehr gerne Makrelen. Wird auf Haie gefischt, wird auch schon mal Rindfleisch an die enormen Angelhaken gehängt.

Hängt der Fisch erst einmal an der Angel, beginnt der wahre Kampf. Bei einem Gewicht von oft 100 kg werden Angler samt Crew sehr stark gefordert. Der Blue Marlin kann gar 600 kg auf die Waage bringen. Der Kapitän versucht hierbei das Boot so zu manövrieren, dass sich der Fisch stets dahinter befindet.

Hochseeangeln ist ein kostenintensives Hobby

Big Game Fishing ist kein preiswertes Hobby. Wenn Sie ein Boot mieten, müssen Sie unter anderem für Treibstoff, Gebühren, Versicherungen und Instandhaltung aufkommen. Ferner benötigen Sie eine passende Ausrüstung, die ausgeliehen werden kann. Sofern Sie darüber hinaus Ihre Chancen auf einen guten Fang signifikant erhöhen möchten, sind Sie auf einen erfahrenen Kapitän und eine kompetente Crew angewiesen. Diese kennen die jeweiligen Fanggebiete sehr gut und steuern diese gegen Entgelt zielsicher an. Das Boot für einen gesamten Tag inklusive Ausrüstung kann durchaus mit Kosten zwischen 200 und 800 EUR einhergehen. Sie müssen also schon das nötige Kleingeld bereit halten, um sich diesem Abenteuer auf hoher See zu stellen.