Kulinarische Karibik

Unter dem Begriff „Karibische Küche“ wird in der Regel die Kulinarik der karibischen Inseln verstanden, die durch ihre spezielle Verbindung von europäischen, indianischen und afrikanischen Elementen, die durch indisch-chinesische Einflüsse ergänzt wurden, geprägt ist.

Wichtigste karibische Zutaten und Lebensmittel

Bei allen lokalen Unterschieden ist die vielfältige Karibik-Kulinarik durch eine gewisse Übereinstimmung bei den Zutaten für die beliebtesten Speisen charakterisiert. Typisch sind die Betonung von Gewürzen wie Koriander, Piment, Pfeffer sowie Gewürzmischungen („Jerk Seasoning“) und die Vorliebe für farbenfrohes Essen und scharfe Saucen.

Grundlage für die meisten karibischen Gerichte ist das reiche Angebot an einheimischen und aus Europa eingeführten Gemüse- und Obstsorten auf den Inseln. Dabei kommt der Verwendung von Chili in unzähligen Varianten große Bedeutung zu. Hauptbeilagen sind in der Regel Hülsenfrüchte, Reis, Süßkartoffeln, Kochbananen oder der ausgebackene Teigkloß „Johnny Cake“. Gern werden auch Yams, Maniok, Kokosprodukte und Okra verwendet. Der allgegenwärtige karibische Zucker spielt ebenfalls eine große Rolle.

Die häufigsten Fleischsorten sind Schwein und Geflügel, aber auch Ziege und Rindfleisch sind beliebt. Natürlich wird auf den Inseln Fisch und Meeresfrüchten breiter Raum eingeräumt. Einheimische Wildtiere wie Leguan, Riesenfrosch („Mountain Chicken“) oder Gürteltier kommen ebenfalls auf den Tisch. Reh und Hirsch sind dagegen unbekannt.

Ursprünge der karibischen Küche

Die westindischen Inseln sind ein einmaliger Schmelztiegel verschiedener Kulturen und Küchentraditionen. Die in der frühen Neuzeit die Inseln in Besitz nehmenden Kolonialmächte Großbritannien, Frankreich, Spanien, Niederlande und Dänemark, zu denen sich Ende des 19. Jahrhunderts auch die USA gesellten, vermischten ihre importierten Essgewohnheiten mit der Küche der indianischen Einwohner der Tainos und Arawaks. Nachdem die Indianer binnen weniger Jahrzehnte fast vollständig ausgerottet worden waren, verschleppten die Europäer aus Afrika Sklaven, die bald mit ihrer Küche entscheidend die Kulinarik der Inseln beinflussten.

Karibische Gerichte und Cocktails

Zu den beliebtesten Karibik-Gerichten gehört das jamaikanische Nationalgericht „Ackee and Saltfish“. Dabei geht die einheimische, leicht nussig schmeckende Ackee-Frucht, die in Form und Geschmack an Avovado erinnert, eine Verbindung mit dem typisch britischen Stockfisch und scharfen Gewürzen ein. Dazu wird oft Brotfrucht oder Kochbanane gereicht.

Auf Haiti und den französischen Inseln gelten Accras (Krapfen auf Gemüse- und Fischbasis) und Blaff (Gedünsteter Fisch im Kräuterbett) als Spezialitäten. Unbedingt probiert werden sollten auch der pfeffrige Eintopf „Pepper Pot“, insbesondere in seiner Version mit Ziegenfleisch, und gebackener „Flying Fish“.

International berühmt ist die karibische Küche für ihre vielen leckeren Cocktails wie Mojito, Piña Colada oder Cuba Libre, deren häufig erheblicher Alkoholgehalt von der Süße des Getränks oft gefährlich überdeckt wird.